© Zentralinstitut für Radiologie und Neuroradiologie, Krankenhaus Nordwest GmbH, Frankfurt am Main Impressum Informationen zu Untersuchungen und Technik

Schnittbild: MRT


Die Magnetresonanztomographie (MRT, MRI, MR) wird als bildgebendes Verfahren zur Diagnostik von Organen, Gelenken, Gefäßen und Nervensystem verwendet.

Tomographie bedeutet Schichtaufnahme. Magnetresonanz bedeutet, dass mit Hilfe eines Magnetfeldes eine Resonanz (Schwingung) der im Körper vorhandenen Wasserstoff­atome erzeugt wird, welche man wiederum messen kann. Synonym wird der Begriff Kernspintomographie benutzt, wobei Kern den Atomkern des Wasserstoffatoms meint und Spin dessen Drehimpuls.

Es handelt sich hierbei um ein Verfahren, das auf einem Magnetfeld der Stärke 1,5 bzw. 3 Tesla beruht und ohne die Verwendung von Röntgenstrahlung auskommt. Vorteil dieser Technik ist eine gute Darstellungsfähigkeit von Veränderungen im Gewebe, insbesondere im Gehirn und in der Leber.

Bei vielen Fragestellungen ist es hilfreich, während der Untersuchung ein intravenös verabreichtes Kontrastmittel zu verwenden, im Fall der MRT üblicherweise das paramagnetische Gadolinium, um Orte mit stärkerer bzw. veränderter Durchblutung zu lokalisieren, z.B. Entzündungen oder Metastasen. Das Kontrastmittel wird über die Nieren ausgeschieden, weshalb die Nierenfunktion ausreichend gut sein sollte. Allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel sind möglich, jedoch sehr selten.

Aufgrund des starken Magnetfeldes kann die Technik ein Risiko darstellen, wenn im Körper magnetisierbare Metalle (Implantate, Tätowierungen) oder elektronische Geräte (z.B. Herzschrittmacher) sind. Die meisten Gelenkprothesen bestehen heutzutage aus dem nicht magnetisierbaren Metall Titan. Insbesondere bei Geräten mit einer Feldstärke von 3T kann es während der Untersuchung zu Missempfindungen kommen, welche jedoch vorübergehen.

Der Magnetresonanztomograph ist in Form einer Röhre aufgebaut und enthält eine Magnetspule. Um ein ausreiched großes Gebiet untersuchen zu können, ohne den Patienten bewegen zu müssen, ist das Gerät entsprechend lang, jedoch schauen bei normal großen Personen je nach Untersuchungsgebiet Kopf und/oder Füße heraus. Bei der Erzeugung der Anregungsimpulse kommt es zu Schaltgeräuschen, weshalb Patienten einen Hörschutz erhalten.

Die Untersuchung dauert je nach Fragestellung und Gerät 15-45 Minuten. Die bei einzelnen Patienten auftretende "Platzangst" lässt sich ggf. mit Hilfe eines Beruhigungs­mittels überwinden (Autofahren ist anschließend jedoch nicht möglich).

An unserem Institut haben wir einen MR-Tomographen mit der gängigen Feldstärke von 1,5T, wie er für die meisten Untersuchungen verwendet wird, mit einer großgen Röhrenöffnung, sowie ein weiteres Gerät mit einer Feldstärke von 3T, welches etwas kürzere Untersuchungszeiten bei etwas höherer Detailgenauigkeit erlaubt und daher insbesondere für neuroradiologische Unter­suchungen Verwendung findet.



Schnittbild: CT


Die Computertomographie (CT) wird als bildgebendes Verfahren zur Diagnostik von Organen, Knochen und Gefäßen verwendet. Tomographie bedeutet Schichtaufnahme. Der Computertomograph enthält eine Öffnung, durch die der Patient gefahren wird. Um die Öffnung rotiert im Gerät eine Röntgenröhre. Aus der rotierenden Bewegung der Röhre und der linearen Bewegung des Patienten ergibt sich eine Spirale, daher wird auch von Spiral-CT gesprochen. Moderne Geräte enthalten mehrere Detektoren nebeneinander, um pro Umdrehung einen größeren Bereich zu scannen, so genannte Mehrschicht- bzw. Multislice-CTs. Gemessen wird die unterschiedliche Dichte bzw. Strahlendurchlässigkeit der verschiedenen Gewebe. Um eine bessere Aussage zu treffen, wird in den meisten Fällen während der Untersuchung ein jodhaltiges Kontrastmittel intravenös verabreicht, welches über die Nieren ausgeschieden wird. Es ist daher wichtig, dass die Nieren gut funktionieren und wegen des Jods keine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt. Zudem sollten Diabetiker 3 Tage nach der Kontrastmittelgabe und bei eingeschränkter Nierenfunktion zusätzlich 3 Tage davor auf die Einnahme von Metformin verzichten, um das Risiko einer Nierenschädigung zu verringern. Das jodhaltige Kontrastmittel kann beim Einspritzen vorübergehend ein Wärmegefühl im Körper verursachen. Da die Schilddrüse Jod zum Schilddrüsenhormon verarbeitet, sollte auch keine Schilddrüsenüberfunktion („heißer Knoten“) vorliegen, bzw. müsste zuvor medikamentös blockiert werden. Allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel sind möglich, jedoch selten. Bei Untersuchungen des Verdauungstraktes wird zudem häufig ein weiteres Kontrastmittel oral und/oder rektal gegeben.

Der Vorteil der CT-Untersuchung liegt in der kurzen Untersuchungszeit von wenigen Minuten. Daher ist diese Untersuchung insbesondere zur Notfalldiagnostik geeignet. Auch wenn der Weichteilkontrast geringer ist als beim MRT, ist ein Computertomogramm in den meisten Fällen ausreichend, um eine Krankheit bzw. die Ursache von Beschwerden zu erkennen oder Behandlungserfolge zu dokumentieren. Moderne CTs modulieren dynamisch die Röntgendosis abhängig von der Dichte des im Strahlengang befindlichen Gewebes und führen dadurch zu einer Reduzierung der Strahlenbelastung.

Wegen der im Vergleich zum MRT kürzeren und im Durchmesser größeren Öffnung und der kürzeren Untersuchungszeit wird die Computertomographie auch von Patienten mit "Platzangst" akzeptiert.

Unser Institut verfügt über einen Computertomographen mit 32 Zeilen für den Routinebetrieb sowie über ein Gerät mit 4 Zeilen, welches für Interventionen (diagnostische Punktionen, therapeutische Drainagen, Mikrowellenablationen), neuro­radiologische Notfalluntersuchungen und zur Bestrahlungsplanung eingesetzt wird, sowie für ambulant durchgeführte Schmerztherapien (periradikuläre Therapie und Facettengelenksblockade).



Angiographie


Die Angiographie ist ein bildgebendes Verfahren, welches hauptsächlich zur Untersuchung von Gefäßen eingesetzt wird. Die verwendete Technik heißt DSA, Digitale Subtraktionsangiographie. Hierbei werden die Bilder mit Kontrastmittel und ein Bild ohne Kontrastmittel im Computer (digital) voneinander angezogen, so dass alle identischen Strukturen herausgerechnet werden und die Unterschiede, nämlich die vom Kontrastmittel durchflossenen Gefäße, deutlicher erkennbar sind. Hinsichtlich des technischen Aufbaus besteht das Gerät aus einem C-förmigen Bogen, an dessen einem Ende eine Röntgenröhre und am gegenüberliegenden Ende der Detektor bzw. Bildverstärker (BV) montiert ist. Dieser C-Bogen kann in den Raumebenen bewegt werden.

Wir haben in unserem Institut insgesamt vier solcher Geräte zur Verfügung:
  • Einen Multifunktions-Arbeitsplatz, der sowohl für Angiographien geeignet ist wie auch für Durchleuchtungsuntersuchungen. Auf ihm kann der Patient von der waagerechten bis hin zur senkrechten Position gekippt werden, um z.B. Speiseröhre und Magen (Breischluck), den Darm (Kontrasteinlauf) oder die Venen (Phlebographie) zu untersuchen. Zudem können an diesem Gerät Magenbänder (Gastric bandings) justiert werden von Patienten, welche über die Adipositasambulanz der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Krankenhauses Nordwest zu uns kommen.
  • Eine Angiographieanlage, die aufgrund ihres Bildausschnitts insbesondere für kardiologische Untersuchungen geeignet ist sowie für Untersuchungen und Maßnahmen, die am Patienten örtlich begrenzt stattfinden, wie z.B. externe Gallengangsdrainagen (PTCD), Embolisationen (TACE), periphere Katheter (PICC) und die Behandlung arterieller Engstellen (Stenosen).
  • Eine Flachdetektorangiographieanlage, die neben den üblichen angiographischen Untersuchungen und Maßnahmen die Möglichkeit bietet, eine Computer­tomographie durchzuführen, indem der C-Bogen unter Röntgen-Durchleuchtung einmal um den Patienten rotiert und aus dem gewonnenen dreidimensionalen Datensatz ein Schnittbild generiert. Diese Technik ist hilfreich, um z.B. im Rahmen einer Embolisation die Katheterposition und das von hier versorgte Gebiet zu dokumentieren und auf diese Weise sicherzustellen, dass gezielt der gewünschte Organbereich behandelt wird.
  • Eine biplanare Flachdetektorangiographieanlage im Hybrid-OP, die mit gleich zwei C-Bögen ausgestattet ist und insbesondere für neuroradiologische (beispielsweise Behandlung von Schlaganfällen) sowie gefäßchirurgische (beispielsweise Behandlung von Bauchaorten­aneurysmen) Einsatzgebiete höchsten Ansprüchen genügt.
Bei der Angiographie wird unter sterilen Bedingungen nach örtlicher Betäubung eine Leistenarterie punktiert und über einen Führungsdraht eine so genannte Schleuse in das Gefäß gebracht. Hierbei handelt es sich um einen Katheter mit Ventil, wodurch es möglich ist, spezielle Katheter einzubringen, ohne dass es beim Materialwechsel zu einer Blutung aus der Leiste kommt. Mit Ausnahme der Betäubungsspritze ist diese Technik schmerzfrei. Bei der diagnostischen Angiographie wird die Schleuse in Richtung Becken eingebracht und über den Führungsdraht ein Katheter in der Hauptschlagader (Aorta) platziert, von wo aus die Becken- und Beinarterien mit jodhaltigem Kontrastmittel dargestellt werden. Etwaige im Becken gelegene Engstellen (Stenosen) lassen sich auf diesem Zugangsweg bereits behandeln mittels Ballon-Katheter (PTA, perkutane transluminale Angioplastie) und/oder Stent (ein in Länge und Durchmesser an den betroffenen Gefäßabschnitt angepasstes röhrenförmiges Drahtgeflecht). Die Indikation zu evtl. notwendigen therapeutischen Maßnahmen wird im Vorfeld in unserem interdisziplinären Gefäßzentrum gestellt, bestehend aus der Radiologie, Gefäßchirurgie und Angiologie. So kann der Patient sicher sein, stets die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Moderne Angiographieanlagen verwenden einen gepulsten Röntgenstrahl, was zu einer Dosisreduzierung führt.

Für die Behebung von Engstellen und insbesondere Verschlüssen am Ober- oder Unterschenkel sticht man von der Leiste des betroffenen Beins aus in Richtung des Beins und bringt Draht, Schleuse und nachfolgend Katheter ein. Wir verfügen über moderne Draht- und Kathetermodelle, die es uns ermöglichen, auch Verschlüsse wieder zu eröffnen und verengte Gefäße bis zum Sprunggelenk aufzuweiten. Hierdurch gelingt es, dem Patienten ein großes Stück Lebensqualität zurück zu geben, indem Ruheschmerz genommen und die mögliche Gehstrecke vergrößert wird. Vielfach kann auch eine drohende Amputation abgewendet oder wenigstens um einen längeren Zeitraum aufgeschoben werden. Nach der Maßnahme erhalten die Patienten auf Dauer täglich 100 mg ASS (Acetylsalicylsäure), um langfristig ein gutes Ergebnis zu gewährleisten. Die Methode ist auch geeignet, verengte Dialyseshunts aufzuweiten (in diesem Fall Zugangsweg über den Arm).

Akute Gefäßverschlüsse werden üblicherweise mittels Lyse eröffnet, wobei Blutgerinnsel über einen Katheter medikamentös aufgelöst werden. Wir verkürzen die Lysedauer, indem wir den überwiegenden Teil des Gerinnsels mechanisch durch einen Spezialkatheter entfernen (Thrombektomie).

Diabetiker sollten 3 Tage nach der Kontrastmittelgabe und bei eingeschränkter Nierenfunktion zusätzlich 3 Tage davor auf die Einnahme von Metformin verzichten. Zudem gilt für alle Patienten, dass Nieren- und Schilddrüsenwerte im Normbereich liegen sollten.




Tumortherapie


Mit der Klinik für Onkologie und Hämatologie verfügt das Krankenhaus Nordwest über ein großes DGHO-zertifiziertes onkologisches Zentrum. Es finden regelmäßig Fallbesprechungen im interdisziplinären Tumorboard statt, an welchem neben der Onkologie Vertreter der Chirurgie, Inneren Medizin, Pathologie, Radiologie und Strahlentherapie teilnehmen. Das Zentralinstitut für Radiologie und Neuroradiologie leistet bereits bei der Diagnosestellung einen wichtigen Beitrag, indem mittels diagnostischer Punktion Gewebeproben gewonnen werden, welche es dem Pathologen erlauben, den Gewebetyp zu bestimmen, also ob es sich um einen gutartigen oder einen bösartigen Prozess handelt, und im Fall von Krebs eine genaue Analyse vorzunehmen als Grundlage für eine zielgerichtete Therapie. Diese Punktionen werden im CT durchgeführt unter steriler Abdeckung und örtlicher Betäubung; der ganze Vorgang dauert im Regelfall etwa eine halbe Stunde. Bei Einnahme des gerinnungshemmenden (blutverdünnenden) Medikaments ASS (z.B. Aspirin) muss dieses 5 Tage vor der Maßnahme abgesetzt werden, um schlecht kontrollierbare Organblutungen zu vermeiden.

Auch in der Behandlung von Krebs kommt der Radiologie eine wichtige Rolle zu. Denn neben den Verfahren wie Operation, Chemotherapie und Bestrahlung kommen zunehmend Verfahren zum Einsatz, bei welchen der Tumor durch einen Verschluss der versorgenden Gefäße (Embolisation) im Wachstum gebremst und ggf. in seiner Größe reduziert wird, wodurch evtl. weitere Therapieoptionen möglich werden. Im Rahmen der Embolisation kann zudem ein Chemotherapeutikum gezielt eingebracht werden (TACE, transarterielle Chemoembolisation). Eine weitere Methode, welche auch in Verbindung mit einer Embolisation Verwendung findet, ist die Zerstörung von Tumorgewebe durch Hitze im Rahmen einer Mikrowellenablation. Sowohl hinsichtlich der Embolisationen als auch der Mikrowellenablationen kann unser Institut eine umfassende Erfahrung vorweisen.



MWA/RFA (Thermoablation)


Zur lokalen Behandlung von Tumoren haben sich Verfahren etabliert, bei denen mit besonders hohen (Mikrowellenablation (MWA), Radiofrequenzablation (RFA), laser­induzierte Tumortherapie (LITT), hochfrequenter fokussierter Ultraschall (HIFU)) bzw. niedrigen (Cryoablation) Temperaturen Tumorgewebe zerstört wird. Wir bieten die Mikrowellenablation als eine effiziente minimal-invasive Methode an und sind mit einer Zahl von ca. 60 Ablationen pro Jahr mit führend in Deutschland. Die Durchführung erfolgt in Vollnarkose. Vorteil der MWA ist eine exakte Positionierbarkeit der Mikrowellennadel, deren Spitze Mikrowellen aussendet, sowie ein exakt definiertes Ablationsvolumen bei vorgegebener Ablationsdauer und Energie. Da im Unterschied zur RFA mehrere Nadeln parallel verwendet werden können, kann die Narkosezeit entsprechend verkürzt werden. Bei einem größeren Tumorvolumen bzw. mehreren Lokalisationen kann die Maßnahme über mehrere Sitzungen verteilt werden, was vom Patienten besser toleriert wird. Physikalische Grundlage der Mikrowellenablation ist die Hitzeentwicklung im Gewebe, die dadurch entsteht, dass Wassermoleküle in Rotation und Vibration versetzt werden, was zu Reibung und Reibungshitze führt. Der Effekt ist durchaus mit dem der heimischen Mikrowelle vergleichbar – Gewebe wird, im Fall der MWA örtlich begrenzt, durch die Hitze in seiner Struktur verändert und Tumorzellen somit abgetötet. Aufgrund der exakten Positionierbarkeit ist die Behandlung auch in kritischen Lokalisationen durchführbar.



Embolisation


Eine der Therapiemethoden, die wir Tumorpatienten anbieten können, ist die Embolisation (TACE, transarterielle Chemoembolisation). Bei dieser Behandlung geht man über eine Leistenarterie mit einem Katheter in die Hauptschlagader, sondiert den Gefäßabgang, der das betroffene Organ versorgt, und bringt durch den Katheter einen Mikrokatheter bis zum Tumor vor. Der Vorgang erfolgt unter sterilen Bedingungen und örtlicher Betäubung. Ziel ist, die Blutversorgung des Tumors zu reduzieren, um sein Wachstum zu bremsen und ggf. eine Verkleinerung zu erreichen. Abhängig von Tumorart und -größe stehen verschiedene Materialien zur Embolisation zur Verfügung, z.B. Lipiodol (eine ölige röntgendichte Substanz), Mikropartikel (Granulat) unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit (PVA, Microspheres), mit einem Chemo­therapeutikum beladene Partikel (DC Beads, Stärkepartikel). Kontrolliert wird die Verteilung der Partikel mit jodhaltigem Kontrastmittel; zuvor kann die Katheterposition mittels der CT-Funktion unserer Angiographieanlage dokumentiert werden. Die Maßnahme dauert etwa 1-2 Stunden und kann bzw. sollte je nach Tumorgröße mehrmals wiederholt werden.

Neben der Behandlung von Tumoren findet die Embolisation Verwendung bei der Therapie von Uterusmyomen mit Partikeln (als Alternative zur Operation) sowie beim Verschluss von Blutungsquellen und Aneurysmen mit Hilfe dünner Platinspiralen (Coils).



PICC


Für über eine längeren Zeitraum notwendige Infusionen, z.B. Chemotherapie oder parenterale Ernährung, bieten wir über den Arm eingebrachte zentrale Venenkatheter als Zugangsweg. Der so genannte PICC (Peripherally Inserted Central Catheter) wird unter sterilen Bedingungen und nach örtlicher Betäubung in eine Vene auf der Innenseite des Oberarms oberhalb der Ellenbeuge eingebracht. Hierzu wird mittels Ultraschall (Sonographie) eine geeignete Vene punktiert, ein Draht bis zur oberen Hohlvene vorgebracht und anschließend ein auf die passende Länge zugeschnittener Katheter nachgeführt, der mittels einer Klebeplatte auf der Haut fixiert wird. Im Normalfall, also bei offenen Gefäßen ohne Thrombose, dauert der Vorgang unter 10 Minuten und kann ambulant durchgeführt werden. Die Einstichstelle muss durch ein regelmäßig zu wechselndes Folienpflaster abgedeckt sein, um eine Infektion zu verhindern. Die von uns verwendeten PICCs haben zwei Kanäle, so dass z.B. Chemotherapie und Ernährung parallel einlaufen können, und sind auch für die Kontrastmittelinjektion mittels Druckspritze im CT geeignet, so dass es nicht notwendig ist, für eine CT-Untersuchung eine separate Kanüle im Arm oder Handrücken zu verwenden. Sie können für Monate und Jahre verbleiben und bei Bedarf vom Arzt einfach entfernt werden.



Port


Ein weiteres etabliertes Zugangssystem für Tumorpatienten ist der Port(katheter). Hierbei wird ein Katheter unter sterilen Bedingungen und örtlicher Betäubung über eine Halsvene oder eine Vene am Schlüsselbein in die obere Hohlvene eingebracht, eine Portkammer unter der Haut implantiert und beides miteinander verbunden. Der Vorgang dauert etwa eine halbe Stunde und kann ambulant durchgeführt werden. Der Port kann dauerhaft verbleiben. Aufgrund seiner Lage unter der Haut ist er geschützt. Wir implantieren in unserer Abteilung so genannte Power-Ports, die im Unterschied zu den sonst eingesetzten Ports auch für die Kontrastmittelgabe mittels Druckspritze zugelassen sind. Ein Vorteil hiervon ist, dass dieser Port für die CT-Untersuchungen bei Tumorpatienten verwendet werden kann und ein separater Zugang somit nicht benötigt wird.



Vertebroplastie


Eine Technik, die sowohl bei Metastasen der Wirbelsäule gute Erfolge bringt als auch bei Brüchen von Wirbelkörpern als Folge von Osteoporose oder Stürzen sowie bei Rückenschmerzen aufgrund einer Osteoporose, ist die Vertebroplastie. Hierbei wird in Narkose der betroffene Wirbelkörper angebohrt und Zement hineingebracht, wodurch der Wirbelkörper stabilisiert wird. Erweiterte Variationen dieser Technik sind die Kyphoplastie, bei welcher ein eingebrochener Wirbelkörper mittels Ballon aufgerichtet wird, ehe man ihn zementiert, und die Stentoplastie, bei welcher ein Stent den Wirbelkörper stabilisiert, der dann ebenfalls mit Zement ausgefüllt wird. Diese Verfahren setzen wir in Zusammenarbeit mit der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wieder­herstellungs­chirurgie des Krankenhauses Nordwest ein. Als vorteilhaft erweist sich hierbei unsere moderne CT-fähige Flachdetektor-Angiographieanlage, welche eine zielgerichtete kontrollierte Einbringung ermöglicht.



Drainagen


Bei einer Verlegung der ableitenden Gallenwege, z.B. durch Tumor, schafft die externe Gallengangsdrainage (PTCD, perkutane transhepatische Cholangio-Drainage) dem Patienten Erleichterung. Hierbei wird unter sterilen Bedingungen und nach örtlicher Betäubung die Leber üblicherweise von der rechten Seite aus punktiert und ein Gallengang sondiert. Als nächstes wird durch die Punktionsnadel ein Führungsdraht in diesen Gallengang eingebracht und durch den abführenden Gang (DHC, Ductus hepatocholedochus) weiter in den Zwölffingerdarm (Duodenum). Über diesen Draht wird nun die Drainage eingeführt, welche die Gallenflüssigkeit nach innen (ins Duodenum) und nach außen (in einen Beutel) ableitet. Das Einbringen der Drainage geht relativ schnell, ist jedoch für diesen kurzen Moment unangenehm, weshalb der Patient Schmerzmittel als Infusion erhält. Wenn sich die Laborwerte nach ca. einer Woche normalisiert haben, kann die Drainage durch einen Stent ersetzt werden, so dass die interne Ableitung der Gallenflüssigkeit gewährleistet wird und der Patient keinen Beutel mehr am Körper tragen muss.

Kommt es im Körper in Folge einer Entzündung zu einer Eiteransammlung, Abszess genannt, so kann bei einem größeren Volumen eine medikamentöse Behandlung alleine nicht ausreichen, da das Medikament dann nicht mehr weit genug vordringen kann. In diesen Fällen können wir den Heilungsprozess beschleunigen, indem wir eine Drainage in den Abszess einbringen. Wir verwenden hierzu spezielle Spüldrainagen, über welche eine (ggf. medikamentenhaltige) Spülflüssigkeit einläuft und der Abszess in einen Beutel ablaufen kann. Die Einbringung der Drainage erfolgt im CT unter steriler Abdeckung und örtlicher Betäubung und dauert etwa eine halbe Stunde.



Konventionelles Röntgen


Bei der konventionellen Röntgenuntersuchung werden Aufnahmen von Körperbereichen mit Hilfe von Röntgenstrahlen angefertigt. Je dichter eine Struktur ist, desto weniger röntgendurchlässig ist sie. Auf der einen Seite des Patienten befindet sich die Röntgenröhre, auf der anderen Seite werden die auftreffenden Röntgenstrahlen entweder digital (Direktradiographie) oder analog gemessen. Bei der analogen Methode erzeugen sie auf einer Leuchtfolie Licht, was zur Schwärzung des dahinter liegenden Films führt. Zur Untersuchung des Verdauungstrakts wird ein flüssiges Kontrastmittel oral bzw. rektal verabreicht.
In unserer Abteilung kommt ein modernes digitales Flachdetektor-Radiographiesystem zum Einsatz.

Mittlere zu erwartende Dosiswerte für Standardpatienten (70 ± 5 kg)
in der Röntgendiagnostik
Untersuchungsart
Effektive Dosis E (mSv)
Untersuchungen mit Röntgenaufnahmen
Zahnaufnahme
< 0,01
Extremitäten
0,01 – 0,1
Schädelaufnahmen
0,03 – 0,1
Halswirbelsäule in 2 Ebenen
0,09 – 0,15
Thorax pa
0,02 – 0,05
Mammographie beidseits in 2 Ebenen
0,2 – 0,6
Brustwirbelsäule in 2 Ebenen
0,5 – 0,8
Lendenwirbelsäule in 2 Ebenen
0,8 – 1,8
Beckenübersicht
0,5 – 1,0
Abdomenübersicht
0,6 – 1,1
Röntgenuntersuchungen mit Aufnahmen und Durchleuchtung
Magen
6 – 12
Darm (Dünndarm bzw. Kolonkontrasteinlauf)
10 – 18
Galle
1 – 5
Harntrakt (Urogramm)
2,5 – 7
Bein-Becken-Phlebographie
0,5 – 2
Arteriographie und Interventionen
10 – 20
CT-Untersuchungen (vollständige Untersuchungen mit und ohne KM)
Kopf
2 – 4
Wirbelsäule/Skelett
3 – 10
Thorax
6 – 10
Abdomen
10 – 25
(Quelle: Deutsches Ärzteblatt 100, Ausgabe 31-32 vom 4. August 2003, Seite A-2087 / B-1737 / C-1641)

Mittlere Strahlenexposition durch Umweltstrahlung:
0,2 mSv/Monat entsprechend 0,007 mSv/Tag



Kontrastmittel (KM)


Schnittbilduntersuchungen und Gefäßuntersuchungen werden mit einem Kontrastmittel durchgeführt, welches intravenös gegeben wird. Abhängig von der verwendeten Technik sind die Kontrastmittel unterschiedlich zusammengesetzt, um eben den jeweiligen Bildkontrast zu erhöhen und bei Schnittbilduntersuchungen Unterschiede zwischen normalem und krankem Gewebe zu zeigen. Für Röntgenuntersuchungen wird jodhaltiges Kontrastmittel verwendet, MR-Kontrastmittel enthält Gadolinium. Je nach Unter­suchungs­gebiet wird zudem Kontrastmittel zum Trinken verabreicht. Da die Kontrastmittel über die Nieren ausgeschieden werden, sollten diese ausreichend gut arbeiten; gerade im Sommer sollte man vorher und nachher viel trinken. Bei jodhaltigem Kontrastmittel sollte zudem keine Überfunktion der Schilddrüse vorliegen (bei Einnahme von L-Thyroxin oder Jodtabletten liegt keine Überfunktion vor). Diabetiker sollten 3 Tage nach Untersuchungen mit Kontrastmittelgabe auf die Einnahme von Metformin verzichten, bei eingeschränkter Nierenfunktion zusätzlich 3 Tage vorher.



Laborwerte


Patienten, bei denen eine der nachfolgend genannten Untersuchungen vorgesehen ist, bringen von ihrem Hausarzt bitte die aufgeführten Laborwerte mit:
CT: Kreatinin, GFR, TSH
MRT: Kreatinin, GFR
Angiographie: Kreatinin, GFR, TSH, Quick, PTT, Fibrinogen

Kreatinin: Wird als harnpflichtiges Stoffwechselprodukt über die Nieren ausgeschieden. Je schlechter die Nierenfunktion, desto mehr Kreatinin verbleibt im Blutserum. Bei Werten ab 1,5 mg/dl besteht ein erhöhtes Risiko für eine Nierenschädigung bei Kontrastmittelgabe. Die Sensitivität ist bei Menschen mit reduzierter Muskelmasse vermindert.
GFR: Die glomeruläre Filtrationsrate gibt das von den Nieren in einem bestimmten Zeitraum ausgeschiedene Primärharnvolumen an und erlaubt eine genauere Beurteilung der Nierenfunktion als der Kreatininspiegel. Bei einer GFR von mindestens 60 ml/min gilt die Nierenfunktion als ausreichend für eine Kontrastmittelgabe, unterhalb von 30 ml/min muss auf eine Kontrastmittelgabe verzichtet werden.
TSH: Thyroidea-stimulierendes Hormon, stimuliert die Schilddrüse, ist bei Schilddrüsenüberfunktion und Hormonsubstitution erniedrigt.

ASS (z.B. Aspirin) muss 5 Tage vor diagnostischen Organpunktionen und Drainagen abgesetzt werden, Xa-Inhibitoren (z.B. Eliquis/Apixaban) 1-2 Tage vor dem Eingriff.


Die hier gemachten Angaben dienen dem  Zweck, eine Vorstellung der Methoden zu  vermitteln. Sie stellen keine Beratung  oder Empfehlung dar und ersetzen kein  individuelles ärztliches Gespräch.